Siehe vorherigen Antrag, in dem das Thema Reflexion in größerem Umfang aufgegriffen wird.
Antrag: | KSJ- Verhaltenskodex |
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Antragsteller*in: | KSJ-Trier |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 17.12.2017, 19:14 |
Antrag: | KSJ- Verhaltenskodex |
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Antragsteller*in: | KSJ-Trier |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 17.12.2017, 19:14 |
Wir betrachten die Beschäftigung mit der Prävention von (sexualisierter) Gewalt mit diesem Kodex nicht als abgeschlossen. Wir, sondern arbeiten weiter an dem Thema und reflektieren stetig unser eigenes Handeln.
KSJ- Verhaltenskodex
Antragsteller*innen: Bundesleitung
Antragstext:
Die Bundeskonferenz 2017 möge folgende Erklärung beschließen:
Verhaltenskodex zur Prävention (sexualisierter) Gewalt der KSJ
Die Katholische Studierende Jugend
Die KSJ ist ein demokratisch verfasster Jugendverband innerhalb der katholischen
Kirche, in der sich etwa 12.000 Schülerinnen und Schüler sowie Studierende
organisieren. Sie gehört der internationalen Bewegung der Young Catholic
Students (IYCS) und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) an. Die
Grundlage unserer Arbeit bildet das Motto „Jugend leitet Jugend“. Dem
entsprechend organisieren ehrenamtlich engagierte Jugendliche
eigenverantwortlich Gruppenstunden, Fahrten, (Zelt-)Lager und viele weitere
Veranstaltung für Kinder und Jugendliche.
Als Jugendverband ist die Katholische Studierende Jugend ein Ort an dem junge
Menschen Gemeinschaft für sich und andere schaffen. In der KSJ sollen Kinder und
Jugendliche einen Raum finden, in dem sie sich ausprobieren können und ihre
Persönlichkeit entfalten. Damit dies gelingen kann, braucht es einen offenen,
vertrauensvollen und respektvollen Umgang miteinander.
Um Kindern und Jugendlichen diesen Raum bieten zu können, verpflichten wir uns
als KSJ folgenden Kodex einzuhalten. Der Verhaltenskodex bietet die Grundlage
für die Zusammenarbeit in der KSJ.
Wir fördern die Entwicklung unserer Mitglieder zu starken Persönlichkeiten
Die Persönlichkeit und Würde von Kindern und Jugendlichen sowie deren
Bedürfnisse stehen für uns an erster Stelle. Unsere Arbeit ist von Respekt,
Wertschätzung und Vertrauen geprägt.
Das Ziel ist es die Selbstbestimmtheit von Kindern und Jugendlichen zu stärken,
damit sie sich selbstbewusst für ihre Rechte einsetzen, diese kennen und diese
deutlich äußern können.
Wir schützen die Grenzen von Kindern und Jugendlichen
Unser Umgang mit Kindern und Jugendlichen ist geprägt von positiver Zuwendung,
Transparenz und einem angemessenen und verantwortungsbewussten Verhältnis. Wir
schaffen eine vertrauensvolle Atmosphäre in der sich Kinder und Jugendliche
ihren Leitungspersonen anvertrauen können. Wir respektieren die jeweils
individuellen Auffassungen von Nähe und Distanz, sowohl auf körperlicher als
auch auf sprachlicher Ebene.
Wir achten die subjektiven Grenzen aller Mitmenschen und sensibilisieren unsere
Wahrnehmung für Grenzüberschreitungen.
Wir sind uns insbesondere der Bedeutung von Sprache und Wortwahl bewusst. Darum
bemühen wir uns um eine angemessene Ausdrucksweise und vermeiden die Verwendung
von sexualisierten, gewalttätigen beleidigenden und diskriminierenden
Ausdrücken.
Grenzverletzungen müssen thematisiert werden und dürfen nicht übergangen werden.
Aufgrund unserer Tätigkeit in der Jugendarbeit sind wir uns über die Inhalte des
Kinder- und Jugendschutzgesetztes im Klaren und setzten diese in unserer Arbeit
um.
Wir stellen die UN Kinderrechtskonvention klar in den Vordergrund. Kinder haben
ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Wir verurteilen körperliche Bestrafungen,
seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen.
Wir übernehmen Verantwortung
Wir schützen unsere Mitmenschen, insbesondere die uns anvertrauten
Schutzbefohlenen vor körperlicher und seelischer Gewalt. Wir beziehen gegen
diskriminierendes, gewalttätiges verbales oder nonverbales Verhalten eindeutig
Stellung. Wir wissen um die besondere Bedeutung sozialer Medien für Kinder und
achten auf einen reflektierten Umgang damit. Deshalb spielt es für uns keine
Rolle ob grenzüberschreitendes Verhalten im direkten Umgang miteinander oder in
den sozialen Medien geschieht.
Wir sind uns unserer Rolle als Mitarbeitende in der Kinder- und Jugendarbeit
bewusst. In dieser Leitungsverantwortung haben wir eine besondere Autoritäts-
und Vertrauensstellung. Wir nutzen diese besondere Stellung nicht aus und setzen
klare Grenzen und respektieren die Grenzen anderer. Wir sind uns unserer
Vorbildfunktion bewusst. Wir zeigen ein eindeutiges Verhalten vor um
Missverständnissen vorzubeugen. Dabei ist jede leitende Person
selbstverantwortlich und übernimmt Verantwortung für ihre Handlungen.
Wir achten auf jede Form der persönlichen Grenzverletzung durch ehrenamtliche,
hauptamtliche oder hauptberufliche Mitarbeiter*innen sowie zwischen den
Teilnehmenden am Verbandsleben und sprechen diese offen an. Gegebenenfalls
ziehen wir professionelle fachliche Unterstützung und Hilfe hinzu und
informieren die Verantwortlichen auf der jeweiligen Leitungsebene. Es gibt
transparente und offene Meldewege die Teilnehmer*Innen sowie Gruppenleiter*Innen
in Anspruch nehmen können.
Wir qualifizieren Gruppenleiter*innen und Verantwortliche
Eine hohe Qualität an Kinder- und Jugendarbeit kann nur durch Qualifikation der
Verantwortlichen erfolgen. Der verantwortungsbewusste Umgang mit Kindern und
Jugendlichen ist die Grundlage unserer Arbeit. Deshalb werden
Gruppenleiter*innen und Verantwortungstragende in der KSJ, entsprechend der
Bildungskonzepte der jeweiligen KSJ-Diözesanverbände und geltenden rechtlichen
Standards, geschult. Dadurch werden der Blick und das Verständnis für
sexualisierte Gewalt und Grenzüberschreitungen geschärft und sensibilisiert.
Diese Schulungen werden von allen Haupt- und Ehrenamtlichen regelmäßig
wahrgenommen und sind für diese verpflichtend um die Tätigkeit als KSJler*innen
auszuüben.
Wir halten die Augen offen
Wir setzen uns mit dem Thema der (sexualisierten) Gewalt und deren Prävention
auseinander und halten stets die Augen auf. Insbesondere hinterfragen wir
kritisch Tradition, Rituale, „Mutproben“ und die damit vermittelten
Rollenbilder. Wir fördern unser Gespür für negative Gruppendynamik und
Gruppenzwang und schreiten ein sobald jemand in Bedrängnis gebracht wird.
Für die Einhaltung der Präventionsordnung, sowohl auf diözesanen
Veranstaltungen, als auch Veranstaltungen auf Bundesebene, ist letztendlich die
jeweilige Diözesanleitung verantwortlich. Hierbei gelten die Voraussetzungen des
eigenen Bistums.
Wir betrachten die Beschäftigung mit der Prävention von (sexualisierter) Gewalt
mit diesem Kodex nicht als abgeschlossen. Wir, sondern arbeiten weiter an dem Thema und .
reflektieren stetig unser eigenes Handeln
Siehe vorherigen Antrag, in dem das Thema Reflexion in größerem Umfang aufgegriffen wird.